Die Wunderfrage
Die Methode der Wunderfrage wird von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg als die wichtigste Frage ihres Modells der lösungsorientierten Kurztherapie bezeichnet. Dieses Coaching-Tool wird zur Zielorientierung und Zieldefinition eingesetzt und ist ein Grundstock zur Arbeit mit Skalierungsfragen. Der Klient oder die Klientin werden durch diese Frage freier in ihren Gedanken und deren wahren Bedürfnisse und versteckte Ressourcen können besser erkannt werden. Der Fokus wird dabei auf die Lösung des Problems und die Auswirkung dieser auf den Klienten oder die Klientin gelegt
Einsatzbereiche:
Unklarheit über ein Ziel
Schwierigkeiten, Ziele zu formulieren
Handlungsunfähigkeit
Gefühl der Ausweglosigkeit
Ohnmacht oder Hilflosigkeit
Ziele:
Fokus auf die Lösung des Problems
Klarheit für ein Ziel (Zielorientierung und –definition)
Schritte zur Lösung (Zielerreichung)
Handlungsfähigkeit und Selbstwirksamkeit anrege
Anleitung
„Stellen Sie sich vor, Sie gehen wie jeden Abend ins Bett. Sie ziehen sich um wie immer, legen sich hin wie immer, tun das, was Sie immer tun und schlafen friedlich ein. Sie schlafen tief und traumlos und über Nacht geschieht ein Wunder und das Problem, das Sie hierhergeführt hat, existiert nicht mehr. Woran würden Sie dies als Erstes merken?
Wie sähe Ihr Tag dann aus? Was wäre anders als sonst?“
Anwendung:
Das Coaching beginnt in der Regel mit einem lösungsfokussierten Interview, um Aufschluss über die Thematik zu erhalten und den Klienten oder die Klienten in ersten Schritten in Richtung Lösung zu führen. Anschließend wird die oben beschriebene Frage gestellt und dem Klienten oder der Klientin Zeit gegeben darüber nachzudenken und eine Antwort für sich zu finden. Diese werden dann gemeinsam besprochen und somit weitere Schritte, bereits vorhandene Ressourcen und mögliche Ziele formuliert.
Literatur:
De Shazer Steve, Dolan Yvonne, (2013). Mehr als ein Wunder: Die Kunst der lösungsorientierten Kurzzeittherapie, Carl-Auer Verlag.
Klein, S. (2012). 50 Praxistools für Trainer, Berater und Coaches. GABAL Verlag.